Scones sind ein klassisches britisches Gebäck – kleine, goldbraune, schnell gebackene Brötchen, die traditionell warm zur Tea Time serviert werden. Sie bestehen aus Mehl, Fett (meist kalte Butter oder Sahne), Milch oder Buttermilch sowie einem Triebmittel wie Backpulver. In Großbritannien gehören Scones fest zum Cream Tea bzw. Afternoon Tea. Mit aufgeschnitten, mit Clotted Cream (dickgelegter Rahm aus Südwestengland) und Konfitüre. Britische Scones sind weniger süß und luftiger als die zuckrigeren, oft glasierten Scones aus den USA und ähneln in Textur eher amerikanischen Biscuits.
Beschreibung
Typisch für Scones ist die zarte, krümelige Krume und der schnelle, unkomplizierte Teig. Häufig wird nach der "Rub-in"-Methode gearbeitet: Kalte Butter wird mit Mehl verkrümelt, anschließend kommen die Flüssigkeiten und das Triebmittel dazu. Alternativ gibt es:
- Cream Scones, bei denen Sahne einen Teil der Butter ersetzt
- Soda Scones mit Buttermilch und Natron
Ausgestochen werden Scones meist rund (5–6 cm Durchmesser, 2–3 cm hoch) und bei hoher Temperatur kurz gebacken – so gehen sie schön in die Höhe.
Geschmacklich reicht die Spannweite von puren und Rosinen-/Korinthenscones über Zitronen- oder Cranberry-Varianten bis hin zu herzhaften Scones mit Cheddar, Kräutern oder Pfeffer. Serviert werden süße Scones klassisch mit Erdbeer- oder Himbeerkonfitüre und Clotted Cream. Herzhafte Varianten passen eher zu Frischkäse oder Chutney. Für die Teestunde harmonieren Scones besonders mit kräftigen Schwarztees wie Assam, Darjeeling oder Ceylon – Zitrusnoten wie in Earl Grey setzen frische Akzente.
Im Alltag sind Scones ein unkompliziertes Gebäck: Der Teig wird nur kurz gemischt (Achtung: Overmixing macht zäh), der Ausstecher wird ohne Drehbewegung gedrückt (sonst kippt der Rand), und gebacken wird heiß, damit die Triebkraft direkt wirken kann. Am besten schmecken Scones frisch; sie lassen sich aber auch gut einfrieren und bei Bedarf im Ofen aufbacken.
Geschichtliche Hintergründe von Scones
Ursprung und frühe Verbreitung der Scones liegen in Schottland. Im frühen 16. Jahrhundert taucht der Begriff in schottischen Quellen auf. Historisch waren Scones zunächst flache, auf der gusseisernen Platte ("Girdle") gebackene Haferfladen, die in Stücke geschnitten wurden. Mit der Verbreitung von Backpulver im 19. Jahrhundert wandelte sich das Gebäck zu den heute bekannten, im Ofen gebackenen Weizenmehl-Scones.
In England wurden Scones fester Bestandteil der Teekultur, insbesondere seit der Popularisierung des Afternoon Tea um 1840, die oft Anna Russell, der Duchess of Bedford, zugeschrieben wird. In Devon und Cornwall entwickelte sich daraus der bis heute zelebrierte Cream Tea. Eine regionale Legende aus Devon verknüpft die Tradition mit der Tavistock Abbey, wo Mönche angeblich bereits im Mittelalter Brotfladen mit Rahm und Konfitüre servierten – historisch nicht eindeutig belegt, aber kulturell prägend.
Zur Wortherkunft gibt es verschiedene Deutungen: Häufig genannt wird schottisch-gälisch "Sgonn" (Kloß, Stück), ebenso eine Ableitung von mittelniederländisch "Schoonbrood" ("feines" bzw. "schönes Brot"). Eine populäre, aber linguistisch unsichere Verbindung ist der "Stone of Scone" (Krönungsstein) aus Scone bei Perth.
Spannende Fakten & Tipps
- Die Aussprache: "Skon" (kurzes o) versus "Skoan" (langes o) – beide Varianten sind in Großbritannien verbreitet und akzeptiert; regional dominiert oft "Skon" im Norden und "Skoan" im Süden.
- Devon vs. Cornwall: Beim Cream Tea streiten Genießer:innen augenzwinkernd über die richtige Reihenfolge. Devon: erst Clotted Cream, dann Konfitüre. Cornwall: erst Konfitüre, dann Clotted Cream.
- Backtipp für mehr Höhe: Teig nur minimal bearbeiten, 2–3-mal locker falten (für Schichten), Ausstecher nicht drehen, Oberfläche mit Milch bestreichen. Heiß backen (ca. 210–220 °C Ober-/Unterhitze, 12–15 Minuten).
- Buttermilch wirkt Wunder: In Kombination mit Natron unterstützt die leichte Säure eine gute Lockerung und sorgt für saftige Krume.
- Drop Scones sind keine Scones: In Großbritannien meint "Drop Scones" kleine dicke Pfannkuchen (Scotch Pancakes), die in der Pfanne gebacken werden – ein anderes Gebäck.
- Die herzhafte Variante: Cheese Scones mit gereiftem Cheddar, Frühlingszwiebel oder Senfsaat sind Klassiker zum herzhaften Afternoon Tea.
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Australische "Lemonade Scones": Ein moderner Publikumsliebling aus nur drei Zutaten – Self-raising Flour, Schlagsahne und Zitronenlimonade – ergibt besonders luftige Scones.
- Cream-Tea-Knigge: Scones werden mit den Händen horizontal aufgebrochen, dann jeweils separat bestrichen – kein Sandwich daraus machen.
- Für deinen Kalender: In Großbritannien wird der National Cream Tea Day traditionell am letzten Freitag im Juni gefeiert.
Fragen zu dem beliebten Gebäck
Was sind Scones?
Scones sind kleine, schnell gebackene Brötchen aus Großbritannien – ein Klassiker zur Tea Time. Der Teig besteht meist aus Mehl, kalter Butter, Milch oder Buttermilch und Backpulver (oder Natron). Typisch sind runde Stücke, etwa 5–6 cm im Durchmesser, die ofenwarm mit Konfitüre und Clotted Cream serviert werden. Ihren Ursprung haben Scones in Schottland; heute sind sie fester Bestandteil von Afternoon Tea und Cream Tea.
Wie schmecken Scones?
Authentische britische Scones sind mild, leicht buttrig und nur dezent süß, mit zarter, krümeliger Krume und dünner goldbrauner Kruste. Pur wirken sie eher neutral – perfekt als Basis für fruchtige Konfitüre und cremigen Rahm. Varianten reichen von Rosinen- oder Zitronenscones bis zu herzhaften Versionen mit Cheddar und Kräutern.
Wie esse ich Scones mit Clotted Cream?
- Scone ofenwarm servieren und mit den Händen horizontal aufbrechen (nicht schneiden).
- Jede Hälfte separat bestreichen – kein Sandwich daraus machen.
- Reihenfolge nach Region: Devon-Style zuerst Clotted Cream, dann Konfitüre; Cornwall-Style zuerst Konfitüre, dann Clotted Cream. Beides ist „richtig“ – Geschmackssache.
- Klassisch passen Erdbeer- oder Himbeerkonfitüre. Keine Clotted Cream zur Hand? Als Annäherung geht geschlagene Crème double oder eine Mischung aus Mascarpone und Sahne.
- Dazu ein kräftiger Schwarztee wie Assam, Ceylon oder ein feiner Earl Grey – ideal für den Cream Tea.
Sind Scones hart oder weich?
Gut gemachte Scones sind außen zart knusprig und innen weich, luftig und leicht krümelig – sie sollten nicht hart sein. Werden sie fest oder trocken, liegt es meist an zu langem Kneten, zu geringer Fett-/Flüssigkeitsmenge oder zu langer Backzeit.
- Backtipp: Teig nur kurz mischen, Ausstecher ohne Drehung drücken, bei 210–220 °C kurz backen (ca. 12–15 Minuten).
- Frisch genießen: Scones schmecken am besten ofenwarm. Übriggebliebene kannst du gerne einfrieren.
- Aufbewahrung: Luftdicht verpackt bleiben sie bis zum nächsten Tag akzeptabel, werden danach aber schnell trocken.
