Lavendel auf einen Blick
- Was ist Lavendel? Eine aromatische Mittelmeerpflanze, bekannt für ihren blumigen Duft.
- Herstellung:Echter Lavendel erfordert anspruchsvollen Anbau. Sein ätherisches Öl ist sehr hochwertig und kostspielig.
- Verwendung: In Teemischungen, Naturheilkunde und Parfümerie; oft mit Kamille oder Zitronenmelisse kombiniert.
- Lavendel vs. Lavandin: Lavandin ist robuster, duftstärker, aber weniger hochwertig im Öl.
- Bekannte Anbaugebiete: Hauptanbaugebiete sind Frankreich, Spanien und Italien, mit der Provence als bekanntestem Gebiet für hochwertigen Lavendel.
- Historie: Seit über 2500 Jahren genutzt; im Mittelalter in Klostergärten verbreitet.
- Ökologisch von Bedeutung: Lavendelfelder sind wichtig für die Honigproduktion, da sie eine zentrale Nahrungsquelle für Bienen bilden.
Detaillierte Beschreibung
Lavendel gehört wie Basilikum, Minze, Salbei und Rosmarin zur Familie der Lamiaceae. Lavendel ist eine langlebige Pflanze, die bei idealen Bedingungen bis zu 20 Jahre gedeihen kann. Er gilt als Alleskönner der Heilpflanzenwelt. Seit Jahrhunderten wird er zur Linderung von Schlaflosigkeit, Anspannung und Hautproblemen eingesetzt. Seine ätherischen Öle sollen eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist haben.
Doch Lavendel überzeugt uns besonders durch seinen Geschmack: In Tees wird er oft mit Kamille, Zitronenmelisse oder grünem Tee kombiniert. Und auch in der Gourmetküche findet er Verwendung – sowohl in herzhaften als auch in süßen Speisen.
Geschichtlicher Hintergrund
Die erste bekannte Nutzung von Lavendel reicht über 2500 Jahre zurück. Schon die alten Ägypter verwendeten ihn bei der Mumifizierung und als Duftstoff für Parfüms. Sogar im Grab des Pharaos Tutanchamun konnten Spuren von Lavendel nachgewiesen werden. Auch die Römer schätzten seine aromatischen Eigenschaften und nutzten ihn zur Beduftung von Bädern und Kleidung. Daher sein Name, abgeleitet vom lateinischen lavare, was "waschen" bedeutet. Im Mittelalter war Lavendel fester Bestandteil von Klostergärten und wurde als Heilkraut genutzt.
Heute sind die wichtigsten Anbaugebiete Frankreich, Spanien, Italien und Bulgarien. Aber auch Länder wie die USA, Kanada, Japan, Australien und Neuseeland haben sich zu wichtigen kommerziellen Lavendelproduzenten entwickelt. Besonders berühmt ist die südfranzösische Provence, wo hochwertiger Lavendel in Höhenlagen zwischen 800 und 1200 Metern wächst. Hier wird wilder Berglavendel bis heute noch von Hand geerntet. Für 1 kg ätherisches Öl werden etwa 150–180 kg Blüten benötigt – ein Zeichen seiner besonderen Qualität.
Spannende Fakten
Lavendel ist übrigens nicht gleich Lavendel – es gibt auch Lavandin, eine widerstandsfähige Hybridart. Der echte Lavendel wächst in den Höhenlagen um Sault, während Lavandin hauptsächlich in den weiten Feldern von Valensole zu finden ist. Der wichtigste Unterschied zwischen beiden ist die Widerstandsfähigkeit: Lavandin ist robuster und leichter anzubauen, während echter Lavendel anspruchsvollere Wachstumsbedingungen hat und daher weniger verbreitet ist. Zudem hat Lavandin einen intensiveren Duft, der sich deutlich vom milderen Aroma des echten Lavendels unterscheidet.
Ein großer Unterschied ist auch, dass Lavandin größere Mengen an Öl produziert. Während weltweit ca. 1000 Tonnen Lavandinöl hergestellt werden, liegt die Produktion von echtem Lavendel bei nur 200 Tonnen – rund fünfmal weniger! Das liegt auch daran, dass die Gewinnung des ätherischen Öls aus echtem Lavendel sehr arbeitsintensiv ist. Kein Wunder also, dass echter Lavendel ein so hochwertiges, teures und gefragtes Produkt ist.
Ob Lavendel oder Lavandin, die blühenden Felder der Provence sind nicht nur ein bei uns Menschen beliebtes Fotomotiv, sondern auch eine wichtige Bienenweide für die Honigproduktion. Bienen lieben den Nektar der Lavendelpflanzen und produzieren daraus einen besonders aromatischen Honig.
Eure häufigsten Fragen zu Lavendel
Hier findest du kompakte Antworten zu Erntezeit, Aussehen und Pflege von Lavendel – perfekt für alle, die präzise Infos für Ernte, Verarbeitung und Nutzung suchen.
Für was ist Lavendel gut?
Lavendel wird traditionell zur Förderung von Entspannung und erholsamem Schlaf verwendet. Seine ätherischen Öle besitzen beruhigende Eigenschaften. Darüber hinaus findet er Verwendung in der Naturheilkunde, als Duftstoff in der Parfümerie und als Zutat in Tees und kulinarischen Rezepten.
Was ist der beste Dünger für Lavendel?
Lavendel bevorzugt einen nährstoffarmen, gut durchlässigen Boden. Daher ist mineralischer Dünger besser geeignet als organischer, der zu nährstoffreich sein könnte. Verwende kalkhaltigen Düngekalk oder einen speziellen Kräuterdünger mit niedrigen Stickstoffwerten. Dünge daher sparsam, ideal im Frühjahr.
Was tun, wenn Lavendel verblüht ist?
Sobald der Lavendel verblüht ist, empfiehlt es sich, die Pflanze zurückzuschneiden. Entferne die verblühten Blütenstängel sowie etwa ein Drittel bis zur Hälfte der neuen Triebe, um buschiges Wachstum zu fördern. Vermeide jedoch Schnitt ins alte Holz.
Für was ist Lavendel Tee gut?
Lavendeltee wird eine beruhigende Wirkung zugeschrieben und er wird oft zur Förderung von Entspannung und einem erholsamen Schlaf getrunken. Er kann helfen, Stress abzubauen und Spannungen zu lösen. Optimal ist der Tee am Abend, um den Tag ruhig ausklingen zu lassen.
Was ist Echter Lavendel?
Echten Lavendel erkennt man an seinen schmalen, graugrünen Blättern und violetten Blüten. Er wächst oft in buschiger Form und verströmt ein milderes Aroma im Vergleich zu Lavandin.
Quellen
Lizenz & Nutzung
Inhalte auf dieser Seite stehen unter CC BY 4.0. Bitte bei Übernahme die Quelle PAPER & TEA – Lavendel nennen und auf diesen Artikel verlinken.
