Teebeutel im Glas

CTC-Tee - Crush, Tear, Curl

CTC ist ein industrielles Verfahren zur Verarbeitung von Schwarztee, bei dem die Blätter in drei Schritten – zerkleinern, zerreißen und rollen – mechanisch bearbeitet werden. So entsteht ein kräftiger Tee mit intensiver Farbe, kurzem Aufguss und markantem Geschmack. Hier erfährst du alles über die Herstellung und Geschichte.

Lesezeit: 5 Minuten

CTC ist eine spezielle Produktionsmethode für Schwarztee, die besonders in Indien, Sri Lanka und dem afrikanischen Kontinent verbreitet ist. Der Name beschreibt die drei wichtigsten Schritte des Prozesses: Crush, Tear und Curl. Also auf Deutsch zerbrechen, zerreißen, rollen, denn die Teeblätter werden zuerst zerkleinert, dann zerrissen und anschließend zu kleinen Kugeln gerollt. Das Ergebnis ist ein Tee mit intensiver Farbe, starkem Geschmack und einer sehr kurzen Ziehzeit im Vergleich zu Ganzblatt-Tee. Deswegen bildet der CTC-Tee auch oft die Basis vieler beliebter Teemischungen wie English Breakfast oder Masala Chai.

Die CTC-Verarbeitungsmethode im Detail

Die CTC-Methode ist ein industrieller Prozess, der hohe Effizienz und gleichbleibende Qualität gewährleistet. Im Gegensatz dazu erfolgt die Herstellung von sogenanntem “orthodoxem” Tee traditioneller und oft in Handarbeit. Bei orthodoxem Tee bleiben die Blätter weitestgehend intakt und werden sorgfältig gerollt, was zu einem komplexeren Geschmackserlebnis führt. CTC-Tee hingegen zeichnet sich durch eine schnelle Extraktion, starke Aromen und eine einheitliche Qualität aus. Der Herstellungsprozess von CTC-Tee läuft in mehreren wichtigen Schritten ab:

Withering (Welken)

Zunächst werden die frischen Teeblätter geerntet und durchlaufen einen Welkprozess. Dies hilft, den Wasseranteil in den Blättern auf unter 70% zu reduzieren, was sie biegsamer für die weiteren Schritte macht.

Crushing (Zerkleinern)

Die frischen Teeblätter werden durch Walzen geleitet, die sie grob zerkleinern und ihre Zellwände aufbrechen. Dies fördert die Oxidation und intensiviert den Geschmack. Dieser Schritt ist entscheidend für die spätere Extraktion der Aromen.

Tearing (Zerreißen)

Anschließend werden die Blätter weiter zerrissen, um die Aromen freizusetzen und eine gleichmäßige Fermentation zu gewährleisten. Dieser Vorgang trägt dazu bei, die Enzyme in den Blättern zu aktivieren, die für die Oxidation notwendig sind.

Curling (Rollen)

Die zerrissenen Blätter werden zu kleinen Kügelchen geformt, wodurch sie eine gleichmäßige Größe erhalten und für die Verpackung in Teebeuteln optimal geeignet sind.

Oxidation und Trocknung

Nach dem Curling werden die Blätter einer vollständigen Oxidation unterzogen, bei der sie ihre dunklere Farbe erhalten und ihre charakteristischen Aromen entwickeln. Auch Ganzblatt-Schwarztee wird vollständig oxidiert. Zum Schluss werden die Blätter getrocknet, um ihre Haltbarkeit zu gewährleisten.

Sieben & Klassifizieren

Im allerletzten Schritt wird der CTC-Tee noch in einer Maschine gesiebt und nach seinen Partikelgrößen sortiert und abschließend klassifiziert. Zum Beispiel nennt man die Standardqualität für viele Teemischungen “Broken Pekoe”, die sich durch mittlere Partikelgröße auszeichnet. “Broken Orange Pekoe” wäre feiner und hat einen weicheren Geschmack. “Pekoe Fannings” sind besonders kleine Teepartikel, die häufiger in Teebeuteln genutzt werden. Und “Pekoe Dust” beschreibt extrem feine Partikel, die eine besonders starke Tasse Tee ergeben.

Die Geschichte des CTC

Die CTC-Methode soll 1931 von Sir William McKercher auf der Amgoorie Tea Estate in Assam, Indien, erfunden worden sein. Ziel war es, einen Tee zu produzieren, der sich leicht transportieren lässt, schnell zubereitet werden kann und gleichzeitig intensiven Geschmack liefert. Bis in die 1950er Jahre verbreitete sich die Methode in ganz Indien und dem afrikanischen Kontinent und wurde zur dominierenden Form der Schwarzteeproduktion.

Heutzutage ist Indien die Hauptquelle von CTC-Tee. Tatsächlich sind mehr als 80% der indischen Teeproduktion CTC! Die bekanntesten Anbaugebiete hier sind Assam, Westbengalen und Nilgiri. Auch Sri Lanka produziert CTC-Tee. Hier hat er hat oft eine etwas mildere, aromatischere Note. Die führenden afrikanischen Produzenten sind Kenia, Ruanda und Malawi.

Warum ist CTC-Tee so beliebt?

Und wo wird er getrunken? Besonders in England ist die Nachfrage nach CTC-Tee sehr hoch. In England ist Schwarztee aus Teebeuteln mit Milch noch immer das beliebteste Heißgetränk, und ein großer Teil davon stammt aus CTC-Produktion. Zum Beispiel English Breakfast und Irish Breakfast kann Assam-CTC-Tee als Basis nutzen, da er sich hervorragend mit Milch kombinieren lässt. Aber nicht nur in England, sondern auch in Nepal wird CTC-Tee sehr gerne mit Milch und Gewürzen genossen. Genannt wird dieses Nationalgetränk "Chiya".

CTC-Tee zeichnet sich durch seinen kräftigen, malzigen Geschmack aus. Assam-CTC hat oft Noten von Honig und Kakao, während afrikanischer CTC-Tee eine dunklere, adstringierendere Qualität besitzt. Aber es sind nicht nur die Geschmacksnuancen, weswegen CTC so erfolgreich ist.

  • Schnelle Zubereitung: CTC ist perfekt für herkömmliche Teebeutel geeignet, da er schnell zieht, intensiv schmeckt, und platzsparend ist.
  • Starker Geschmack: Ideal für Teetrinker:innen, die ihren Schwarztee mit Milch und Zucker genießen.
  • Gleichbleibende Qualität: Durch die industrielle Verarbeitung hat CTC-Tee eine einheitliche Qualität, die sich gut für große Marken und Mischungen eignet.

Und was ist mit unseren Teebeuteln?

Bei PAPER & TEA setzen wir auf Ganzblatt-Tee – auch in unseren Teebeuteln! Während viele handelsüblichen Teebeutel CTC-Tee in feinster Staubform enthalten, füllen wir unsere Teebeutel mit ganzen Blättern, um das volle Aroma und die feinen Nuancen zu bewahren. Wir sind also ziemlich orthodox, wenn es um Teegenuss geht – aber genau das macht den Unterschied!

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