Frau genießt Tasse Tee

Ayurveda und Tee: Harmonie für die Sinne

Lerne Ayurveda kennen und erfahre, welche Rolle Tee in dieser indischen Lebensphilosophie spielt.

Lesezeit: 6 Minuten

Was genau steckt hinter Ayurveda – und warum schwören so viele Menschen weltweit auf diese ganzheitliche Lebensphilosophie? Ayurveda setzt auf das Zusammenspiel von Natur, Achtsamkeit und innerem Gleichgewicht. Dabei kommen unter anderem gezielt ausgewählte Kräuter und Gewürze zum Einsatz – oft in Form von aromatischen Teemischungen. Wir zeigen dir, wie Tee im Ayurveda eingesetzt wird und wie du mit jeder Tasse etwas für dein Wohlbefinden tun kannst.

Ayurveda: Eine Lehre für Körper und Geist

Ayurveda stammt aus Indien und bedeutet übersetzt „Wissen vom Leben“. Die ganzheitliche Philosophie geht über eine reine Heilkunde hinaus – sie beschreibt eine Lebensweise, die auf Harmonie, Achtsamkeit und natürlicher Balance beruht. Im Zentrum stehen die fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther - das Element des Raums) sowie die drei sogenannten Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Sie beschreiben grundlegende Prinzipien im Körper und zeigen, wie wir körperlich und geistig funktionieren – also wie wir fühlen, denken, handeln und Energie verarbeiten. Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich, jedoch in individuell unterschiedlicher Ausprägung.

Person sitzt meditierend auf dem Boden mit Tee

Die drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha

Im Ayurveda geht man davon aus, dass jeder Mensch eine einzigartige Kombination aus drei Lebensenergien – den sogenannten Doshas – in sich trägt:

  • Vata (Luft & Äther) – steht für Bewegung, Kreativität und Leichtigkeit. Menschen mit einem dominanten Vata-Dosha neigen zu innerer Unruhe und Kälteempfinden. Wärmende Tees und Speisen wie Eintöpfe, Suppen oder Reisgerichte und Gewürze wie Zimt, Ingwer oder Kardamom können helfen, das Gleichgewicht zu halten.
  • Pitta (Feuer & Wasser) – symbolisiert Energie, Transformation und Dynamik. Ein ausgeprägtes Pitta-Dosha kann sich durch Hitzeempfindlichkeit und Gereiztheit äußern. Kühlende Tees mit Fenchel oder Rosenblüten sind hier ideal. Als Essensempfehlungen gelten hier grünes Blattgemüse, saftige Früchte und Hülsenfrüchte.
  • Kapha (Erde & Wasser) – steht für Stabilität, Ruhe und Beständigkeit. Ist Kapha zu dominant, kann es zu Antriebslosigkeit und Schweregefühl kommen. Würzige Zutaten wie Ingwer und Pfeffer sorgen für mehr Leichtigkeit und warme Gerichte mit scharfen Gewürzen können der Antriebslosigkeit gegensteuern.

Die Rolle von Aromen und Gewürzen

Ayurvedische Tees sind nicht nur geschmacklich ein Erlebnis, sondern auch ein wahres Fest der Aromen. Dabei spielen diese Gewürze eine besondere Rolle, denn sie werden gezielt eingesetzt, um die Doshas in Balance zu bringen:

  • Zimt: Wärmend und süßlich, unterstützt die innere Balance und verleiht Tees eine angenehme Tiefe.
  • Kardamom: Aromatisch und leicht süßlich – eine der klassischen Ayurveda-Zutaten.
  • Kurkuma: Bekannt als „goldenes Gewürz“ – perfekt für wärmende Tees und die berühmte Golden Milk.
  • Ingwer: Würzig und belebend, bringt Wärme und Energie in jede Tasse Tee.
  • Fenchel: Mild und leicht süßlich, eine perfekte Ergänzung in Teemischungen.

Eine bekannte ayurvedische Spezialität ist Golden Milk – eine Mischung aus Kurkuma, Ingwer, Zimt und warmer (Pflanzen-)Milch. Auch würzige Chai-Tees mit Kardamom und Ingwer sind fester Bestandteil der Ayurveda-Küche.

Goldene Milch in Glas

Tee im Ayurveda: Eine wahre Kunst

In der Ayurveda-Philosophie geht es nicht nur um die Wahl der Zutaten, sondern auch um die Art und Weise, wie Tee zubereitet und genossen wird. Die Zubereitung wird als achtsames Ritual verstanden, das die Sinne schärfen und Entspannung fördern soll.

Das perfekte Getränk: Im Einklang mit dir selbst

Wenn du dich bei der Teewahl nach der ayurvedischen Philosophie richten möchtest, hängt die Wahl von deinem persönlichen Dosha und deinen aktuellen Bedürfnissen ab. Ein paar Beispiele:

  • Vata-Tee: Wärmende und beruhigende Zutaten wie Zimt, Süßholz und Ingwer.
  • Pitta-Tee: Kühlende und ausgleichende Kräuter wie Pfefferminze, Fenchel und Rose.
  • Kapha-Tee: Belebende und anregende Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Kardamom.

So bereitest du deinen ayurvedischen Tee zu

Ayurvedische Tees unterscheiden sich deutlich von klassischen Schwarz-, Grün- oder Oolongtees – denn sie basieren fast ausschließlich auf Kräutern, Gewürzen und Wurzeln, nicht auf der Teepflanze Camellia sinensis. Das bedeutet: Die meisten ayurvedischen Teemischungen sind von Natur aus koffeinfrei. Statt eines stimulierenden Effekts durch das enthaltene Koffein wie bei Kaffee oder Schwarztee steht im Ayurveda der Ausgeglichenheit und Harmonie im Mittelpunkt.

Hier ein einfacher Leitfaden mit den wichtigsten Punkten, die du bei der Teezubereitung beachten solltest:

  • Wasser aufkochen – idealerweise gefiltertes oder frisches Quellwasser.
  • Die richtigen Zutaten wählen – je nach Dosha oder Stimmung.
  • Langsam ziehen lassen – mindestens 5–10 Minuten, um die Aromen vollständig zu entfalten.
  • Achtsam genießen – nimm dir Zeit für deinen Teemoment.
Ayurvedischen Tee zubereiten

Die Geschichte des Tees im Ayurveda

Tee hat im Ayurveda eine jahrtausendelange Tradition und ist weit mehr als ein simples Getränk – er gilt als Mittel zur Harmonisierung der Lebensenergie, auch “Prana” genannt, und spielt eine zentrale Rolle in der täglichen Routine. Prana beschreibt die vitale Lebenskraft, die alles durchdringt und uns am Leben erhält. Es ist die Energie, die sowohl den physischen Körper als auch den Geist beeinflusst. Laut der ayurvedischen Philosophie geht es darum, diese Lebensenergie zu harmonisieren und in Balance zu bringen, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen.

Bereits in den frühen ayurvedischen Schriften (ca. 2. Jahrhundert v. Chr.) wurden Kräuter- und Gewürztees als natürliche Helfer beschrieben, die das innere Gleichgewicht fördern, das Verdauungssystem unterstützen und den Geist beruhigen sollten. Der Genuss von Tee war und ist im Ayurveda mehr als nur eine kulinarische Erfahrung – er ist eine Form der Meditation, ein Mittel zur Entspannung und ein Symbol für Gastfreundschaft, ähnlich wie im Buddhismus auch.

Auch heute noch spielt Tee im Ayurveda eine wichtige Rolle, insbesondere als Teil von Morgen- und Abendritualen. Viele Menschen genießen bewusst eine Tasse ayurvedischen Tee, um den Tag achtsam zu beginnen oder entspannt ausklingen zu lassen.

Entspannung und Balance: Diese ayurvedischen Tees empfehlen wir dir

Ob für einen achtsamen Start in den Tag oder als wohltuendes Ritual am Abend – ayurvedische Tees laden dazu ein, Momente der Entspannung bewusst zu genießen. Bei PAPER & TEA findest du unsere harmonische Yogi-Mischungen, die auf traditionellen Rezepturen basieren: Pure Prana vereint frisches Zitronengras, kräftigen Ingwer und milde Süßholzwurzel, während Deep Asana mit wärmenden Noten von Zimt, Nelken und Kardamom eine sanfte Tiefe entfaltet. Wer sich von verschiedenen Aromen inspirieren lassen möchte, findet im Kiss it better Set drei sorgfältig abgestimmte Teemischungen – perfekt für genussvolle Auszeiten.

Ayurvedische Tee-Mischung

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