Die Kunst der Teezubereitung
Die traditionelle chinesische Gongfu-Cha-Methode, lose als „Tee mit Mühe zubereiten“ übersetzt, verwandelt die Teezubereitung in ein Ritual. Dabei wird der Tee mit konzentriertem Fokus in einer Reihe von achtsamen Bewegungen perfekt zubereitet.
Die Gongfu-Cha-Methode ist genau das Gegenteil des heutigen Verständnisses der schnellen und einfachen Zubereitung mit Teebeutel. Lange, bevor die Bequemlichkeit zum wichtigsten Faktor bei der Teezubereitung wurde, entwickelte sich die Gongfu-Zeremonie im südlichen China während der Qing-Dynastie, der letzten der großen kaiserlichen Dynastien. Yuan Mei, ein berühmter Dichter dieser Zeit, schrieb über die Zeremonie:
Die Einführung von Gongfu-Cha bedeutete für das China dieser Zeit eine tiefgreifende Veränderung. Die Ming-Dynastie lag noch nicht lange zurück, als man begann, den gepressten Tee mit losen Blättern zu ersetzen und den Tee aufgoss statt ihn zu essen. Dies führte die chinesische Teekultur in eine völlig neue Ära, in der die Teezubereitung zur Kunst wurde und von Adligen und Gelehrten in ganz China zutiefst verehrt wurde. Die neue Methode brachte auch neues Geschirr mit sich, viel von dem, was wir heute noch gebrauchen.
Der Gaiwan, ein besonderes Stück, ist immer noch das von Tee-Liebhabern bevorzugte Accessoire für die Teezubereitung. Es handelt sich um ein dreiteiliges Gefäß, oft aus Porzellan, welches sich ausgezeichnet zum Aufgießen von zarten weißen und grünen Tees eignet, da Porzellan weniger die Wärme speichert als Steinzeug. Die Grundlagen sind nicht allzu kompliziert: Den Gaiwan und die Tassen mit heißem Wasser übergießen, um sie zu erwärmen, die Blätter anfeuchten, den Tee mehrfach aufgießen und ausschenken, wobei die Ziehzeiten recht kurz gehalten werden sollten. Und genau hier wollen wir beginnen.
Wenn Sie einen Gaiwan verwenden, halten Sie sich nicht zurück und riechen Sie am Deckel. Hier tummeln sich die aufgestiegenen Aromen und das Erkennen der subtilen Änderungen im Geruch Aufguss für Aufguss ist eine Fähigkeit, die jeder Teekenner lernen sollte. Das Meistern des Gaiwan erfordert ein wenig Übung, aber schon in kürzester Zeit werden Sie die Ihnen von früher vertraute Teekanne weglassen. Für weitere Information empfehlen wir Ihnen, unseren Journalbeitrag “How to Gaiwan” zu lesen.
Die Entwicklung des Tees setzt sich in seiner aufrichtigen Wertschätzung fort. Wir sehen eine moderne Wiederbelebung des künstlerischen Aspekts des Tees durch Chayi, eine aufwändige Aufführung präzise ausgeführter Bewegungen, die erst in den 70ern entwickelt wurde. Ein Mensch, bewandert in der "Kunst des Tees", wie es direkt übersetzt wird, kreiert die perfekte Harmonie der sechs Schönheiten der Teekunst: Mensch, Tee, Wasser, Gefäße, Umwelt und Kunst; so wird Tee zum Leben erweckt.
Bei jedem hochwertigen Tee hilft das Wissen um die richtige Zubereitungsweise dabei, die besten Aromen hervorzubringen. Hier einige unserer Top-Tees, damit Sie mit dem Üben von Gongfu-Cha beginnen können.

Long Jing, der sich in seiner über Jahrhunderte bis zur Perfektion entwickeln konnte. Er ist bekannt für seine flach gedrückten Blätter in der Form eines Schwertes und die an Kastanien erinnernde Röstaromen.
Ein Keemun Schwarztee aus China, ein Klassiker unter Seinesgleichen.
Teeliebhaber feiern das Jahr 1876 als Geburtsjahr ihres heißgeliebten Keemun, ein Schwarztee, der seit seiner Anfänge hohe gustatorische Wellen schlägt. Hier treffen Wein, Pflaume, Kiefer und Rauch auf Blüten- und Orchideenaromen, die in gesammelter Süße den Gaumen verzücken.

Eine afrikanische Version des berühmten chinesischen Silbernadel-Tees, der ausschließlich aus Teeknospen hergestellt wird und laut Legende von jungen, einer strengen Diät folgenden Jungfrauen mit Seidenhandschuhen und goldenen Scheren Knospe für Knospe geerntet wird.